"Erebos 2" von Ursula Poznanski



Titel: Erebos 2
Reihe: Erebos, Band 2
Autorin: Ursula Poznanski
Genre: Jugendthriller
Verlag: Loewe Verlag GmbH (14. August 2019)
Seitenzahl: 512
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren


Inhalt:
EREBOS IST ZURÜCK …UND HAT DAZUGELERNT
Als Nick auf seinem Smartphone ein vertrautes Icon in Gestalt eines roten E entdeckt, glaubt er zuerst an einen Zufall. Aber dann wird ihm klar: Erebos hat ihn wiedergefunden …
Der sechzehnjährige Derek hingegen ist nur kurz misstrauisch, als das rote E auf seinem Handy aufleuchtet. Zu spät begreift er, dass er selbst zu einer Spielfigur geworden ist. Und es um viel mehr geht, als er sich je hätte vorstellen können …
(Bild- und Textquelle: Loewe Verlag)  




Mit "Erebos" gewann Ursula Poznanski 2011 den Jugendliteraturpreis der Jugendjury und zahlreiche weitere Auszeichnungen. Neun Jahre später ist nun eine Fortsetzung erschienen. Ich muss zugeben, dass ich mehr als skeptisch war, denn wenn ein eigentlicher Stand-Alone plötzlich zur Reihe wird, erscheint mir das doch sehr konstruiert.
Ich kann aber schon vorneweg nehmen, dass Ursula Poznanski das sehr gut gelöst hat. Klar, überraschen sollte das nicht, denn sie ist ja eine Meisterin ihres Faches, aber trotzdem ....

Als Nick auf seinem Handy eine neue App entdeckt, wird ihm ganz anders zumute. An dieses rote E kann er sich nur zu gut erinnern. Erst denkt er, dass dies nur Zufall sein kann, doch dann muss er sich eingestehen, dass Erebos ihn wirklich wiedergefunden hat.
Erebos hat dazugelernt und sich den neuen Medien angepasst. Diese verbesserte Version holt nicht nur die Spieler von früher zurück, sondern rekrutiert zusätzlich neue Jugendliche, um sie für seine Zwecke zu benutzen.


Protagonist Nick ist erwachsen geworden. Er studiert und verdient sich nebenbei sein Geld als Fotograf. Als Erebos ihn wieder ruft, möchte er nicht mitspielen und versucht dem roten E zu entkommen. Die App lässt sich jedoch nicht abwimmeln und schreckt vor nichts zurück, um Nicks Aufmerksamkeit und Dienste zu bekommen.
Der sechzehnjährige Derek ist ein neu rekrutierter Spieler und ist total begeistert von Erebos. Er ist in dem Alter, in dem Nick bei Erebos 1 war. So gibt es bei seinen Sequenzen manchmal ein Dejà-vu und man bekommt beim Lesen ein Gefühl dafür, wie faszinierend Erebos sein kann. Zudem ist der Jugendliche der perfekte Gegenpart zum erwachsenen Nick



Mir hat "Erebos 2" überraschend gut gefallen. Ich finde es sehr gut, dass man beim Lesen merkt, dass wirklich knapp zehn Jahre vergangen sind. Obwohl ich den ersten Teil vor langer Zeit gelesen hatte, gab es für mich keinerlei Einstiegsprobleme mit der Fortsetzung.
Ursula Poznanski hat eine dichte Atmosphäre geschaffen. Sie weiss Ängste zu schüren und Spannung aufzubauen. Erebos ist wirklich heimtückisch und niederträchtig, vor allem, weil sich das Spiel nicht lange auf den virtuellen Bereich beschränkt, sondern schnell in die Realität der Spieler eingreift.


Lange fragt man sich, warum Erebos überhaupt zurück gekommen ist. Die Auflösung ist zwar geschickt inszeniert, für mich jedoch nicht ganz zufriedenstellend gelöst und meiner Meinung nach auch etwas weit hergeholt.


Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist angenehm und flüssig zu lesen. 
Einmal mehr nutzt Ursula Poznanski den personalen Schreibstil, der hier meiner Meinung nach auch perfekt passt. Durch die wechselnden Erzählperspektiven bekommt man einen perfekten Überblick und die Spannung wird zusätzlich angezogen. Zudem gibt es zwischendurch immer einmal wieder kurze, mysteriöse Sequenzen, die den Lesen zum Mitraten animieren.






spannend weiterentwickelt & geschickt gestrickt
Klar lässt es sich darüber streiten, ob es "Erebos 2" überhaupt gebraucht hätte, aber Ursula Poznanski hat dies wirklich sehr gut gelöst. Wie sie Erebos modernisiert hat, ist sehr interessant und der 'alte' Protagonist hat einen jugendlichen Gegenpart bekommen, was sehr gut zusammenpasst. Obwohl diese Fortsetzung nicht an Poznanskis erfolgreichsten Wurf heranreicht, hat sie mir spannende Lesestunden beschert.






© Favolas Lesestoff

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